Das Bode-Museum auf der Museumsinsel



Das Bode-Museum liegt an der nördlichen Spitze der Museumsinsel. Für das Bode-Museum typisch sind die fünf Höfe, welche die Ausstellungsräume umschließen. Vier der Museumshöfe sind zugänglich, auf ihnen zeigt das Museum Skulpturen. Ein Glanzlicht der Ausstellungen im Bode-Museum stellt das Tiepolo-Kabinett dar. Dieses zeigt 22 ursprünglich für einen Palazzo im italienischen Nervese gemalten Fresken von Giovanni Battista Tiepolo. Diese Fresken hatte Bode selbst für sein Museum erworben.
Errichtet wurde das Bode-Museum im Zeitraum von 1897 und 1904 und war zur Aufnahme der von Wilhelm von Bode zusammengetragenen Gemälde- und Skulpturensammlung bestimmt. Das Haus trug zunächst den Namen Kaiser-Friedrich-Museum und erhielt seine heutige Bezeichnung im Jahr 1956, nachdem es nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als Museum am Kupfergraben fortgeführt wurde. Das Gebäude erlitt geringe Kriegsschäden, bei Untersuchungen der Bausubstanz in den 1990er Jahren zeigten sich jedoch zahlreiche Mängel wie eine starke Schwammbildung. Die anschließende Sanierung berücksichtigte Belange des Denkmalschutzes und entfernte nachträgliche Änderungen. Die Wiedereröffnung des umgebauten Bode-Museums fand 2006 statt, ein Erweiterungsbau befindet sich in der Planungsphase.

Heute beherbergt das Bode-Museum drei Museen, bei diesen handelt es sich um das Münzkabinett, die Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst. Ein Teil des Münzkabinetts ist aus Platzgründen ausgelagert und wird im Pergamonmuseum gezeigt. Des Weiteren erfordert die Besichtigung der im Untergeschoss des Bode-Museums aufbewahrten Münzen eine Voranmeldung. Frei zugänglich ist der im zweiten Obergeschoss des Museums ausgestellte Teil der Münzsammlung. Das Berliner Münzkabinett gehört zu den größten Münzsammlungen weltweit und ist wissenschaftlich dank der Vollständigkeit vieler seltener Münzsätze anerkannt. Neben antiken und mittelalterlichen sowie späteren Münzen zeigt das Bode-Museum auch Medaillen, Jetons, Token und eine Auswahl an Geldscheinen. Ergänzt wird die Ausstellung durch einige Exponate aus den Bereichen Münzproduktion und Münzfälschung sowie Siegel und Münzgewichte.
Video: Das Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin
Die Medaillensammlung befasst sich vorwiegend mit in der Renaissance verbreiteten Bildnismedaillen. Die Skulpturensammlung im Bode-Museum war während der deutschen Teilung auf unterschiedliche Museen in beiden Teilen Berlins verteilt und wurde 2006 erneut zusammengeführt. Sie zeigt vorwiegend Werke europäischer Künstler aus einem Zeitraum bis zum 18. Jahrhundert. Das auffälligste Exponat der Berliner Skulpturensammlung ist die ursprünglich für die Naumburger Moritzkirche angefertigte Kreuzigungsgruppe mit Eichenfiguren aus dem Jahr 1220. Den größten Anteil an der Skulpturensammlung im Bode-Museum stellen italienische Bildhauer aus der Frührenaissance wie Luca della Robbia und Donatello sowie spätgotische Bildhauer aus Deutschland wie Tilmann Riemenschneider und Hans Leinberger.
Bode-Museum - Museumsinsel BerlinBode-Museum
Bode-Museum auf der MuseumsinselBode-Museum
Des Weiteren erfreuen Werke des deutschen Rokoko die Besucher im Bode-Museum. Das Museum für Byzantinische Kunst zeigt nicht ausschließlich Kunstgegenstände aus dem Oströmischen Reich (Byzanz), sondern auch im Weströmischen Reich entstandene Werke aus dem dritten bis zum fünfzehnten nachchristlichen Jahrhundert. Neben den Mittelmeerländern repräsentiert die Sammlung des Museums auch die Kunst des heute zu Russland gehörenden Gebietes. Auffällige Werke sind christliche Ikonen und Elfenbeinschnitzereien aus Byzanz ebenso wie die dort entstandenen Plastiken. Einen großen Raum innerhalb des Byzantinischen Museums im Berliner Bode-Museum nimmt die Sammlung von Alltagsgegenständen und christlichen Kultgeräten aus dem ägyptischen Raum ein.