Der Berliner Dom auf der Museumsinsel



Bei jeder Reise nach Berlin bietet sich die Besichtigung einiger interessanter Kirchen an, von welchen der Berliner Dom auf der Museumsinsel das wichtigste evangelische Gotteshaus ist. Der offizielle Name des Berliner Domes lautet "Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin". Der Dom ist die Bischofskirche des Bistums Berlin-Brandenburg und zugleich die offizielle evangelische Kirche des Bundestages.
Bei offiziellen Veranstaltungen der Bundesregierung wird der Dom selbstverständlich ökumenisch genutzt. Die Domgemeinde stellt die Personalgemeinde der Mitglieder und Beschäftigten des Bundestages dar. Die Mitgliedschaft in Personalgemeinden gilt für evangelische Christen auf Grund ihrer Tätigkeit und berührt die weiterhin gültige Gemeindemitgliedschaft in der Wohnortgemeinde nicht, am bekanntesten sind die Studierendengemeinden. Bei der Berliner Domgemeinde besteht die zusätzliche Besonderheit, dass jeder evangelische Einwohner Berlins oder einer umliegenden Stadt auf Antrag Gemeindemitglied werden kann.

Der Dom wurde von 1894 bis 1905 erbaut und ist die größte Kirche in Berlin. Er dient zugleich als Begräbnisstätte für mehrere Angehörige des Herrschergeschlechtes der Hohenzollern. Im Dom finden sowohl die regulären Gottesdienste der Gemeinde als auch besondere Gebete bei Staatsakten statt. Bei den Gemeindegottesdiensten ist als Besonderheit zu erwähnen, dass diese im Berliner Dom nicht wie im Protestantismus weitgehend üblich nur am Sonntag, sondern an jedem Tag stattfinden. Neben den Gottesdienstfeiern werden im Berliner Dom häufig musikalische Darbietungen aufgeführt. Der Stellenplan sieht für den Dom zwei hauptamtliche Prediger vor, deren Besetzung bundesweit und nicht wie üblich ausschließlich innerhalb der Landeskirche ausgeschrieben wird. Weitere Prediger im Dom sind der amtierende Ratsvorsitzende der EKD und der Präsident ihres Kirchenamtes. Auch die Bischöfe der EKD amtieren sporadisch im Dom. Den Titel eines Ehrendompredigers tragen zurzeit Eberhard Jüngel und Richard Chartres (Stand 2013). Letzterer kann im Dom predigen und einem Abendmahlsgottesdienst vorstehen, da sich die EKD mit der anglikanischen Kirche auf eine Kanzel- und Altargemeinschaft geeinigt hat.
Video: Der Berliner Dom auf der Museumsinsel in Berlin
Die Anzahl der im Berliner Dom bei Gottesdiensten vorhandenen Sitzplätze beläuft sich bei üblicher Bestuhlung auf 1.650 Sitze. Das heutige Kuppelkreuz wurde 2008 angefertigt, nachdem sich das ursprüngliche Kreuz als beschädigt herausgestellt hatte. Dieses befindet sich heute auf dem Friedhof der Domkirche. Der Berliner Dom besteht aus zwei unabhängig voneinander nutzbaren Gottesdiensträumen, welche als Predigtkirche sowie als Tauf- und Traukirche bezeichnet werden.
Berliner Dom - Museumsinsel BerlinBerliner Dom auf der Museumsinsel
Museumsinsel Berlin: Berliner DomBerliner Dom auf der Museumsinsel
Weit über Berlin hinaus bekannt ist die Domkantorei. Hierbei handelt es sich um mehrere Gruppen, welche unterschiedliche Arten geistlicher Musik einüben. Die Domkantorei ist regelmäßig an der Gestaltung der Hauptgottesdienste im Dom beteiligt. Für die Besichtigung des Berliner Doms bezahlen Besucher ein als Domerhaltungsabgabe bezeichnetes Eintrittsentgelt. Dieses fällt den eigentlichen Aufgaben einer Kirche entsprechend bei der Teilnahme an Gottesdiensten und Andachten nicht an. Englische Übersetzungen werden beim sonntäglichen Abendmahlsgottesdienst sowie bei der Abendandacht am Donnerstag angeboten. Der Berliner Dom liegt im südöstlichen Teil der Museumsinsel direkt am Lustgarten und nahe dem Alten Museum.